Könnern
Bürgermeister | Martin Zbyszewski |
Einwohner | ca. 8700 einschließlich aller Ortsteile |
Größe | 12.515 Hektar einschließlich aller Ortsteile |
Könnern wurde als sorbische Siedlung ca. um 700 gegründet. Zum Schutze der Wege, der Siedlung und der Saalegrenze entstand während des Kampfes der Sorben und Franken, die 806 die Saale überschritten, ein Kastell an der Gabelung alter Heerstraßen. Die Siedlung Könnern wurde 1004 oder 1007 durch Heinrich II. dem Erzstift Magdeburg geschenkt, dagegen erfolgte die älteste schriftliche Erwähnung von Könnern 1012 als Conire durch Bischof Thietmar von Merseburg.
In der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts ließ Erzbischof Wichmann ein ländliches Gut, als "Schloss" bezeichnet, in Könnern erbauen. Nach häufigen Verpfändungen ab ca. 1300 gelangte Könnern 1479, dem Giebichsteiner Amt unterstellt, an das Erzstift Magdeburg zurück. Eine Urkunde der Stadtgemeinde Könnern aus dem Jahre 1364 belegt, dass Könnern ein Rathaus besaß und sich im vollen Besitz des Stadtrechts befand. Das heutige, denkmalgeschützte Rathaus wurde 1862 an der Stelle des Vorgängerbaus im klassizistischen Stil errichtet. In diesem Gebäude waren zeitweilig neben der Verwaltung eine Schule, die Polizei samt Gefängnis, das Amtsgericht und eine Gastwirtschaft untergebracht.
Die Stadtkirche St. Wenzel wurde in den Jahren 1491 bis 1510 erbaut und stammt damit noch aus der Zeit vor der Reformation. Sie löste den vermutlich zu klein gewordenen Vorgängerbau ab. Die im spätgotischen Stil errichtete Kirche mit ihrem markanten Turm prägt die Stadtsilhouette maßgeblich. Geplant als dreischiffige Anlage ist die Kirche lediglich zweischiffig errichtet wurden. Der Turm, älter als die Kirche selbst, wurde wahrscheinlich erst nach dem 30jährigem Krieg mit der charakteristischen, doppelten welschen Haube ausgestattet.
Die Kriege, Brände und verheerenden Seuchen in den folgenden Jahrhunderten hemmten die Entwicklung der Stadt in starkem Maße. Mit dem Herzogtum Magdeburg ging der Saalkreis und somit auch Könnern 1680 an den Hohenzollernstaat über und wurde preußisch.
Die Kriege des 19. Jahrhunderts und die beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts und deren Folgen haben der Bevölkerung von Könnern große Opfer abverlangt und einschneidende Entwicklungen und Veränderungen für die Stadt hervorgerufen.
Könnern wurde am 14.04.1945 vom Hitlerfaschismus durch US-Streitkräfte befreit. Am 01.07.1945 übernahmen sowjetische Streitkräfte die von den Alliierten eroberten Gebiete, u.a. Sachsen-Anhalt und damit auch Könnern. Durch die vom Potsdamer Abkommen nach dem 2. Weltkrieg festgelegten Grenzen lag Könnern daher in der sowjetischen Besatzungszone, dann im Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik ab 1949. Die historische Zugehörigkeit Könnerns zum Saalkreis wurde durch eine Verwaltungsreform 1952 beendet. Könnern wurde in den Kreis Bernburg eingegliedert.
Die Wiedervereinigung der seit 1945 bestehenden deutschen Teilstaaten im Jahre 1990 löste Könnern aus dem politischen und wirtschaftlichen Gefüge des Sozialismus und brachte den Beginn einer freien Entfaltung der Stadt.
Könnern ist in der Vergangenheit wie heute ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt von Bahnstrecken und Fernverkehrsstraßen. Als industrielles Zentrum hat die Stadt im Südteil des Salzlandkreises (Bundesland Sachsen-Anhalt) bemerkenswerte Zukunftsperspektiven.
Die Orte Nelben und Trebnitz sind seit 1992 bzw. 1997 Ortsteile der Stadt Könnern. Brucke, Zellewitz und Zickeritz, Golbitz und Garsena sowie Bebitz, Trebitz und Lebendorf schlossen sich zum 01.01.2003 der Stadt Könnern an. Zum 01.01.2005 erfolgte eine zweite Stufe der Gebietsreform, in der die Orte Beesenlaublingen, Beesedau, Kustrena, Poplitz, Zweihausen und Mukrena, Belleben, Piesdorf und Haus-Zeitz sowie Strenznaundorf in die Stadt Könnern eingemeindet wurden. Cörmigk, Hohen-Edlau, Mittel-Edlau, Kirchedlau, Sieglitz, Gerlebogk, Berwitz, Ilberdorf, Pfitzdorf und Wiendorf sind seit 01.01.2010 Ortsteile der Stadt Könnern