Lebendorf
OT Bürgermeister | Herr T. Hense |
Zugehörige Ortsteile | Bebitz, Trebitz |
Einwohner | < 1000 |
Kontakt | Denkmalstraße 78 06420 Könnern OT Lebendorf Telefon: |
Sprechzeiten |
Lebendorf liegt östlich der L 50, die von Magdeburg über Bernburg nach Halle führt und ist nördlich von Könnern einzuordnen.
Lebendorf ist eine alte deutsche Bauernsiedlung aus der Sachsenzeit und wurde vermutlich im 11. Jahrhundert gegründet. Erstmalig wurde der Ort 1147 in einer Lehenurkunde erwähnt. Er gehörte damals zum Bistum Merseburg. Eine alte Überlieferung führt den Namen des Dorfes Lebendorf auf Kaiser Otto I. zurück. Bei einer Rast soll Otto I. bei großer Hitze das Wasser aus dem Hesselbrunnen getrunken haben. Durch dieses schöpfte er "neues Leben" und beschloss, dass dieses Dorf den Namen Lebendorf erhalten sollte.
Die erste Kirche in Lebendorf wurde nach der Christianisierung in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts erbaut. 1870 musste diese wegen Baufälligkeit abgerissen werden, die jetzige Kirche wurde dann 1881 erbaut. Architekt dieses Baus war Conrad Wilhelm Hase.
Wie in den anderen Orten der Umgebung wütete auch in Lebendorf der Dreißigjährige Krieg, 1644 wurde das Dorf vollständig verwüstet und geplündert. 1650 begann man mit dem Wiederaufbau des Ortes. In den Jahren von 1820 bis 1914 blühte in Lebendorf wie in Bebitz und Trebitz der Braunkohlebergbau.
1952 gründete sich die Gemeinde mit den Ortsteilen Lebendorf und Lebendorf-Siedlung (Werkssiedlung des Flanschenwerkes) Trebitz und Bebitz . Anfang der 60er Jahre wurde die Siedlung Bebitz-Bahnhof gebaut. 1994 erfolgte der Beitritt der Gemeinde zur Verwaltungsgemeinschaft Könnern. Seit dem 01.01.2003 sind diese Ortsteile der Stadt Könnern. Die Werkssiedlung des Flanschenwerkes wurde inzwischen abgerissen.
Die einzelnen Dorfschulen wurden Ende der 50er bzw. Anfang der 60er Jahre zur Polytechnischen Oberschule in Trebitz zusammengefasst. Später war in dem Gebäude die Grundschule untergebracht.
Ein bedeutender Arbeitgeber ist immer noch das Flanschenwerk Bebitz. Hier arbeitet ein großer Teil der Einwohner. Der Betrieb konnte sich über die vielen Jahre bis heute halten. Mit der Umstrukturierung des Unternehmens 1991 wird die erfolgreiche Tradition des Betriebes jetzt unter der Firmenbezeichnung "Flanschenwerk GmbH Bebitz" fortgesetzt.
Auf Grund der günstigen Standortbedingungen begann 1991 der Bau einer neuen Zuckerfabrik. Seit 1993 hat sie ihre Produktion aufgenommen, hier fanden auch einige Einwohner Arbeit.
Bebitz
Der Ort gehörte zur Zeit Ottos I. zum Erzstift Magdeburg. Die ursprünglichen Bezeichnungen des Ortes Bobezz, Bobicz oder Böwitz zeigen die Entwicklung zum jetzigen Namen.
Bebitz, westlich von Lebendorf gelegen, war eine kleine Sorbensiedlung im Fuhne-Saale-Sumpfgebiet. 1370 und um 1400 wird das Dorf erstmals urkundlich erwähnt.
Bebitz wurde ebenfalls im Dreißigjährigen Krieg völlig zerstört, es wurde jedoch erst 1693 mit dem Wiederaufbau des Dorfes begonnen. Das damalige Gutshaus, der heutige Kindergarten, ließ der Gutsbesitzer Gustav Bestehorn im Jahre 1877 erbauen.
Die kleine, 1644 zerstörte Dorfkirche wurde 1693 wieder aufgebaut. Sie besteht aus grauen Bruchsteinen mit gotischen Fenstern, die von Strebepfeilern aus grauem Sandstein von außen verziert sind. Der kleine massive Turm mit einer welschen Haube und Schieferbedachung wurde 1719 - 1744 gebaut und bestimmt das Ortsbild maßgeblich.
Auf dem Gelände der stillgelegten Wilhelmsgrube entstand 1911 das "Flanschenwerk Bebitz", Besitzer war eine Aktiengesellschaft. Das Werk wurde später durch eine Werkssiedlung erweitert.
Bei der Teilnahme im Landes- bzw. Kreiswettbewerb " Unser Dorf soll schöner werden - unser Dorf hat Zukunft " belegte Bebitz den 1.Platz " Schönstes Dorf im Landkreis Bernburg ".
Trebitz
Trebitz liegt südlich von Bebitz und wurde ebenfalls als Sorbensiedlung im Sumpf- und Waldgelände der Fuhne-Niederung, wahrscheinlich im 9. Jahrhundert, angelegt. Der Name bedeutet Rodewald. 1370 wird die Siedlung erstmalig urkundlich erwähnt. 1501 heißt der Ort Treibitz. Lorenz von Krosigk, Herr der Grafschaft Alsleben, kaufte 1522 Trebitz und vereinigte es mit Beesen, bei dem es verblieb. Im Dreißigjährigen Krieg wurde auch dieses Dorf völlig zerstört.
Auch Trebitz besitzt eine Kirche, die in den Jahren 1883/1884 erbaut wurde. Noch um 1840 befand sich südlich des Dorfes ein großer Teich. Durch die Folgen der Wasserwirtschaft des Bergbaus wurde dem Teich das Wasser entzogen. Um 1900 wurde die Zuckerfabrik in Trebitz in Betrieb genommen, aus der einige Jahre später die Malzfabrik hervor ging, die ihren Betrieb in den 40er Jahren einstellen musste und inzwischen abgerissen wurde.